Das Anbaugebiet liegt im Norden Perus in der Region Grau. Dort wird in einer Höhe ab 700 m traditionell Kaffee angebaut. Die Beraterorganisation PROGRESO und die Vermarktungsorganisation NORANDINO haben ihren Sitz in Piura.
Karte des Projektgebietes
Landschaft bei San Cristobal
Die Kleinbäuerinnen und -bauern in Dörfern und Weilern in abgelegenen Gebieten in den Anden im Norden Perus können im Projektgebiet kostenlos Beratung durch PROGRESO in Anspruch nehmen. Sie sind in Kooperativen organisiert und vermarkten ihre Produkte über die Genossenschaft NORANDINO. Dieser Zusammenschluss unterhält seit einigen Jahren eine eigene Endaufbereitungsanlage für Kaffee in Piura.
Die Verarbeitungsanlagen für Zucker und Kakao sind aktuell fertig gestellt. Das heißt, dass vom Besitz der eigenen Parzelle bis zum Export jeder Schritt in den Händen der Campesinos und Campesinas und deren Kooperativen ist. Der Produkterlös fließt in ihre Taschen und als Kleinunternehmer*innen sind sie autonom in ihrer Arbeit. Das ist in den Ländern des Globalen Südens eher eine Ausnahme.
In der Region Montero-Ayabaca, wo in den Jahren 1995 bis 2003 die Verbesserung des Kaffeeanbaus und der Kaffeequalität unterstützt wurde, sagt eine Bäuerin über ihre Kaffeeanlage in Mischkultur mit Kochbananen, Straucherbsen, Maniok, Süßkartoffeln und Blattgemüse:
„Früher waren wir nicht stolz. Wir haben unsere Kaffeebohnen eingesammelt und wussten kaum von was wir leben sollten. Dann kamen die Berater von PIDECAFÉ. Jetzt haben wir Gemüse für den Eigenbedarf und Kaffee zur Vermarktung. Das war die Rettung für unsere Region.“
Der Anschluss an die Vermarktung über den fairen Handel hat ihre Lebenssituation entscheidend verbessert.
Promoción de la Gestión Rural Económica y Social - Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung auf dem Land - ist der neue Name der ursprünglichen Beraterorganisation PIDECAFÉ. Programa Integral para el Desarrollo del Café en la Region Grau – stand für ein Entwicklungsprojekt zur landwirtschaftlichen Verbesserung der Eigenversorgung und dem Ziel, Kaffeeanbau und – aufbereitung so zu verbessern, dass ein Verkauf möglich wird.
Im Laufe der Zeit kamen Umweltaspekte dazu. Um bei der Vermarktung nicht nur von einem Produkt abhängig zu sein, wurde die Beratung in Anbau und Verarbeitung von Zuckerrohr und Kakao ergänzt.
Die Nichtregierungsorganisation (NGO) PROGRESO erarbeitet die Projektvorschläge.
NORANDINO ist ein genossenschaftlich organisierter Zusammenschluss mehrerer Kaffeebauernverbände und verfügt in Piura über eine der modernsten Kaffeeaufbereitungsanlagen der Region. In dieser wird der Inhalt jedes Kaffeesacks produzentenbezogen auf seine Qualität hin überprüft, dann weiterverarbeitet und nochmals auf Fehlbohnen kontrolliert.
Die Qualität der Pidecafé-Bohnen ist so hoch, dass kaum Ausschuss anfällt. Deshalb kann eine moderne Laseranlage die frühere Handverlesung der Kaffeebohnen ersetzen. Erst wenn die Expert*innen bei NORANDINO von der Qualität der Proberöstungen überzeugt sind, wird der Kaffee endgültig verpackt und u.a. an die GEPA verschifft.
Der gemeinnützige Verein "Initiative Überleben e.V." aus Bad Urach ist seit 1988 in den Bereichen Entwicklungspolitische Projekte und Fairer Handel tätig.
Die Initiative verbindet globales Denken mit lokalem Handeln. Einmal im Monat findet auf dem Bad Uracher Marktplatz ein Weltwarenverkauf mit fair gehandelten Produkten statt. Darunter natürlich auch Pidecafé - der öko-faire Partnerschaftskaffee aus Peru. Das dahinterstehende Projekt begleitet und unterstützt der Verein von Beginn an. Die Mitglieder arbeiten ehrenamtlich.
Abwechselnd mit dem Träger des Tuttlinger Weltladens "Arbeitskreis Dritte Welt e.V.", betätigt sich die Initiative Überleben als Projektträger.
Die Fairhandels-Organisation GEPA importiert und unterstützt seit 1995 Pidecafé.
Als "Pidecafé öko - Kaffee für Baden-Württemberg" wird der Kaffee seither über Weltläden, Hofläden, Bäckereien und kleinere Lebensmittelläden sowie über Aktionsgruppen auf Märkten in Baden-Württemberg vermarktet. Einige Weltläden wie in Tuttlingen und Schorndorf lassen die Bohnen auch in kleinen Röstereien in ihrer Nähe rösten. Dadurch kann auch Espresso angeboten werden.
Zum jährlichen Pidecafé-Treffen kommen Vertreter*innen von immer mehr Weltläden. Dort wird über die aktuelle Arbeit bei PROGRESO berichtet und es findet ein Austausch über Aktionen zur Unterstützung der Projektarbeit statt. Ohne die zusätzliche finanzielle und ideelle Hilfe der Weltläden könnten die Projektträger diese Arbeit nicht machen.
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